Börsenwoche: Die größte Turnaround-Chance im Pharmabereich?

Liebe Leserinnen und Leser,

nach monatelangen Kursverlusten hat sich die Novo Nordisk-Aktie zuletzt wieder etwas erholen können. Seit den Tiefständen aus der zweiten Aprilhälfte bei 380 DKK ging es für das Papier des dänischen Pharmariesen um mehr als 30 Prozent nach oben. Ist die Trendwende vollzogen oder müssen Anleger weiter auf der Hut sein?

Kursrückgang nach Börsenboom

Der Hype rund um Abnehmspritzen hatte den Aktienkurs im vergangenen Jahr erstmals auf Kurse von über 1.000 DKK ansteigen lassen. Doch jeder Hype hat irgendwann einmal ein Ende und das bekam die Aktie von Novo Nordisk in der Folge mit ganzer Härte zu spüren.

Der Kurs verlor von seinem Hoch in der Spitze mehr als 60 Prozent und fiel im April auf Kursniveaus, das es zuletzt im September 2022 gegeben hatte. So überzogen der vorherige Kursanstieg war, so überzogen erschien auch dieser Abverkauf, zumal sich an den Fundamentaldaten nicht viel verändert hat.

Doch es gibt halt Phasen an der Börse, wo jede noch so kleine negative Nachricht zu starken Verkaufsbewegungen führt und jede positive Nachricht nur leichtes Zucken hervorruft.

Aber es war auch nicht alles Gold was glänzt: Belastet wurde der Kurs durch enttäuschende Studienergebnisse bei den Adipositas-Behandlungen, durch zunehmenden Wettbewerb des US-Konkurrenten Eli Lilly und Lieferengpässe.

Positiver Newsflow

An der starken Nachfrage nach den beliebten Abnehmspritzen hat sich jedoch nichts geändert. Zuletzt konnte das Unternehmen auch wieder zahlreiche positive Nachrichten produzieren. So hat Nvidia-CEO Jensen Huang eine Zusammenarbeit des Chip-Giganten mit Novo Nordisk angekündigt.

Dazu teilte Novo mit, das experimentelle Medikament Amycretin in die späte Entwicklungsphase zu überführen, nachdem es zuvor eine Rücksprache mit den Aufsichtsbehörden gegeben hatte.

Ferner profitiert der Kurs von der Meldung, dass der aktivistische Investor Parvus Asset Management beim dänischen Insulinweltmarktführer eingestiegen ist. Dem Vernehmen nach wolle der Hedgefonds Einfluss auf die Ernennung des neuen Vorstandsvorsitzenden nehmen, nachdem CEO Lars Fruergaard Jorgensen im Mai zurückgetreten ist.

Wie geht es für Novo Nordisk weiter?

Spannend wird es auf der in dieser Woche beginnenden American Diabtes Association (ADA), die vom 20. bis zum 23. Juni in Chicago stattfindet. Dort sollen neue Daten im Bereich kardiovaskulärer und metabolischer Gesundheit vorgestellt werden. Aus Sicht von Novo stehen die Hoffnungsträger Amycretin und CagriSema im Blickpunkt.

Die Wachstumsaussichten bis 2030 und darüber hinaus bleiben in meinen Augen hervorragend. Dazu kommt, dass ähnliche Rücksetzer in der Vergangenheit stets ausgezeichnete Kaufgelegenheiten dargestellt haben. Daher bin ich zuversichtlich, dass die Aktie ihre Erholung fortsetzen kann.

Hinzu kommt, dass Novo Nordisk mit einem Forward-KGV von unter 20 nur halb so teuer ist wie der größte Konkurrent mit Eli Lilly. Der US-Pharmatitel weist ein Forward-KGV von 38 auf und bietet dazu auch noch eine weniger als halb so hohe Dividendenrendite. Diese liegt bei Novo immerhin bei über 2 Prozent.

Beste Grüße,

Ihr Alexander Hirschler

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