Börsenwoche: Ist das die beste Aktie im SDAX?

Liebe Leserinnen und Leser,

die Vossloh-Aktie schoss am Montag um fast 10 Prozent in die Höhe. Damit ist das Papier mit Kurszuwächsen von fast 80 Prozent in diesem Jahr hinter der Alzchem Group bester Performer im SDAX. Was steckt hinter der Kursrallye und wie viel Potenzial steckt jetzt noch in der Aktie?

Kurs bricht nach oben aus

Der Anteilsschein hatte zuletzt im Bereich der 70-Euro-Marke konsolidiert und befand sich damit charttechnisch gesehen am oberen Ende eines aufsteigenden Dreiecks. Durch die Ausbruchsbewegung vom Montag wurde dieses Dreieck nun regelkonform bullisch und damit zur Oberseite aufgelöst.

Neben dem freundlichen Gesamtmarkt infolge des am Sonntag gewährten US-Zollaufschubs gegenüber der EU profitiert die Aktie auch von einem positiven Analystenkommentar. Das US-Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für die Vossloh-Aktie von 55 auf 85 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen.

Begründet wurde dies mit einer weiterhin attraktiven Bewertung des Bahntechnikkonzerns. Gerade vor dem Hintergrund der erwarteten Milliardeninvestitionen in den Ausbau und die Modernisierung der deutschen Infrastruktur.

Zahlen mit Licht und Schatten

Die im April vorgelegten Zahlen zum ersten Quartal zeigten indes einen Umsatzrückgang von knapp 7 Prozent auf 251,1 Millionen Euro sowie einen Gewinneinbruch (EBIT) von fast 60 Prozent auf 7,4 Millionen Euro. Grund für die auf den ersten Blick enttäuschende Geschäftsentwicklung waren vor allem Verschiebungen bei den Auslieferungen nach China.

Der Konzern erklärte, dass die Schienenbefestigungssysteme für Neubauprojekte in China diesmal größtenteils im zweiten Quartal ausgeliefert werden sollen, sodass dementsprechend mit Nachholeffekten zu rechnen ist.

Auftragsflut und Prognosebestätigung

Der Auftragseingang betrug in den ersten drei Monaten des Jahres knapp 340 Millionen Euro, was zu einer Book-to-Bill-Ratio von 1,35 führte und auf steigende Umsätze in der Zukunft hindeutet. Zumal der gesamte Auftragsbestand mit einem Plus von 15,2 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 926,4 Millionen Euro kletterte.

Für das Jahr 2025 erwartet das Unternehmen weiterhin Erlöse von 1,250 bis 1,325 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis zwischen 110 und 120 Millionen Euro. Die entsprechende Marge läge damit bei 8,5 bis 9,5 Prozent.

In dieser Prognose sind potenzielle Aufträge aus dem milliardenschweren Infrastrukturprojekt aber noch gar nicht enthalten, sodass man auch hier mit positiven Überraschungen rechnen darf.

Gehört die Aktie ins Depot?

Alles in allem bleibe ich sehr zuversichtlich, was die weitere Kursentwicklung von Vossloh betrifft und traue dem SDAX-Highflyer noch einiges zu. Durch den Ausbruch eröffnet sich charttechnischer Spielraum bis zum Rekordhoch aus dem Jahr 2011 von 99,70 Euro.

Als führender Anbieter von Signaltechnik, Gleisen und Schienenbefestigungen ergeben sich für den Konzern durch die Infrastrukturmilliarden große Wachstumsmöglichkeiten in Deutschland, aber nicht nur hier. Schließlich spricht die Unternehmensleitung von einem „globalen Trend zur Stärkung der Schiene in einem bislang nie dagewesenen Ausmaß.“

Beste Grüße,

Ihr Alexander Hirschler

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