Liebe Leserinnen und Leser,
die Commerzbank-Aktie hat sich in den vergangenen Wochen in bestechender Form präsentiert. Seit dem November-Tief bei 13,90 Euro ging es für den DAX-Titel um mehr als 34 Prozent nach oben. Am Freitag überwand der Kurs erstmals seit Mitte 2011 wieder die Marke von 19 Euro. Was sind die Gründe für diesen Kursanstieg und wie viel Potenzial steckt jetzt noch in der Aktie?
Starke vorläufige Zahlen
Die zweitgrößte deutsche Bank hat sich in den vergangenen Jahren operativ sehr positiv entwickelt. Untermauert wird dies durch die Zahlen, die der DAX-Konzern Ende Januar vorgelegt hat. Nach vorläufigen Berechnungen legten die Erträge im vergangenen Jahr um 6 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro zu.
Als Zinsüberschuss wies die Bank 8,33 Milliarden Euro aus und übertraf damit die eigene Prognose von 8,2 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente das Geldhaus knapp 2,7 Milliarden Euro nach 2,2 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Damit lag man nicht nur über den eigenen Prognosen von 2,4 Milliarden Euro, sondern auch über denen des Marktes von 2,5 Milliarden Euro.
Sehr erfreulich entwickelte sich auch die Eigenkapitalrendite, die im vergangenen Jahr auf einen starken Wert von 9,2 Prozent kam. Zudem lag die Aufwandsquote mit 59 Prozent auf einem überschaubaren Niveau.
Kapitalrückführung erfreut die Anleger
Doch damit nicht genug. Angesichts der starken Gewinnentwicklung soll in Kürze ein Aktienrückkaufprogramm gestartet werden, im Umfang von 400 Millionen Euro. Zudem dürfen sich Anteilseigner auf eine deutlich höhere Dividende freuen. Sie steigt im Vergleich zu 2023 von 0,35 Euro auf 0,65 Euro. Auf den aktuellen Kurs bezogen liegt die entsprechende Rendite damit bei 3,48 Prozent, was im Branchenvergleich gut, aber auch nicht überragend ist.
Doch es kommt noch besser: In den Jahren 2025 bis 2027 sollen mindestens 90 Prozent der Gewinne über Aktienrückkäufe und Dividenden an die Anteilseigner zurückgeführt werden, was die Aktie zunehmend auch als Dividendenwert interessant macht.
Kommt die Übernahme?
Weiterhin im Raum steht zudem ein Zusammenschluss mit der italienischen UniCredit, die im vergangenen Jahr zum größten Aktionär der Commerzbank aufgestiegen ist und hauptsächlich über Derivate mittlerweile rund 28 Prozent der Anteile hält. Auch das hat den Aktienkurs in den vergangenen Wochen nach oben getrieben.
Sollte die Übernahme am Ende doch nicht zustande kommen – schließlich sperren sich der deutsche Staat und Gewerkschaften gegen die Fusion -, könnte dies den Aktienkurs wieder unter Druck bringen. Andernfalls dürfte die Kaufprämie den Anlegern durchaus noch mal gute Renditen verschaffen.
Darum ist die Aktie weiterhin ein Kauf
Operativ läuft es bei der Commerzbank rund, dazu winken Anlegern hohe Renditen in Form von Aktienrückkäufen und steigenden Dividenden. Und der Chart spricht ebenfalls für die Aktie. Auf der Oberseite rückt die 20-Euro-Marke als nächstes Kursziel in den Fokus.
Ich persönlich glaube nicht, dass auf diesem Niveau das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
Beste Grüße,
Ihr Alexander Hirschler