Börsenwoche: Ist das die beste deutsche Trump-Aktie?

Liebe Leserinnen und Leser,

die Rheinmetall-Aktie hat das vergangene Jahr dank eines starken Endspurts mit Kursgewinnen von mehr als 114 Prozent beendet. Und auch das neue Jahr beginnt sehr schwungvoll. Nach nicht einmal vier Wochen notiert der Titel als bester DAX-Wert bereits wieder mit über 17 Prozent im Plus. Was sind die Kurstreiber und wie viel Potenzial steckt jetzt noch in der Aktie?

Donald Trump haut einen raus

Für Rüstungswerte liefen die ersten Wochen im neuen Jahr wie gemalt. Ein wesentlicher Faktor dabei waren sicherlich die Forderungen des neuen US-Präsidenten Donald Trump (damals noch nicht im Amt) in Richtung der Nato-Länder, die Verteidigungsausgaben auf 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen.

Bislang sah das Nato-Ziel Ausgaben im Umfang von 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts eines Mitgliedstaates vor. Während des US-Wahlkampfes hatte Trump noch angekündigt, sich bei der Nato für eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 3 Prozent des BIPs einsetzen zu wollen. Offensichtlich ist das dem neuen Mann im Weißen Haus aber doch nicht genug.

Rüstungsausgaben werden weiter steigen

Auf was für eine Quote sich die Nato-Länder am Ende verständigen werden, bleibt abzuwarten. Doch es gibt kaum jemanden, der die Rüstungsausgaben nicht anheben will. Selbst Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen spricht sich dafür aus, künftig etwa 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung zu investieren. Auch Ressort-Chef Boris Pistorius und der neue Nato-Generalsekretär Mark Rutten sind der Überzeugung, dass die Verteidigungsausgaben mittelfristig deutlich steigen müssen. Und das werden sie auch.

Im Herzen von Europa dürfte Rheinmetall von dieser Entwicklung besonders stark profitieren. Schon jetzt sind die Auftragsbücher prall gefüllt. Mit der Aussicht auf weiter steigende Verteidigungsetats dürfte es in der Zukunft noch deutlich besser aussehen. Das Unternehmen selbst will Umsatz und Gewinn bis zum Jahr 2027 verdoppeln.

Dazu beitragen soll auch das neue Gemeinschaftsunternehmen mit dem italienischen Rüstungskonzern Leonardo. Das Joint Venture hat sich zum Ziel gesetzt, Kampf- und Schützenpanzer sowie Spezialfahrzeuge zum Brückenlegen zu produzieren. Der Fokus liegt dabei auf dem italienischen Markt. Zuletzt gab es grünes Licht vom Bundeskartellamt, das keine Einwände gegen das Partnerunternehmen erhebt.

Nach starkem Lauf immer noch mit Potenzial

Auch wenn die Aktie in den letzten Wochen stark gelaufen ist und damit schon einiges im Kurs vorweggenommen wurde, bleibe ich weiterhin bullisch gestimmt. Die Schweizer Großbank UBS und die US-Bank JPMorgan haben kürzlich Kursziele von 800 Euro ausgerufen. Ein solches Kursniveau halte ich ebenfalls für realistisch. Perspektivisch könnte es sogar noch höher gehen.

Selbst unter der Annahme einer Anhebung der Verteidigungsausgaben auf 3 Prozent der Wirtschaftsleistung (als Basisszenario) dürften die Aufträge und Umsätze von Rheinmetall noch einmal deutlich an Fahrt aufnehmen.

Das positive Chartbild spricht ebenfalls für die Aktie, auch wenn es aktuell zu einer kleineren Verschnaufpause kommen könnte. Unter technischen Gesichtspunkten ist das Papier derzeit überkauft. Dabei stellt die 700-Euro-Marke eine wichtige Unterstützungslinie dar.

Beste Grüße,

Ihr Alexander Hirschler

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