Liebe Leserinnen und Leser,
die Hensoldt-Aktie zeigt nach einer längeren Abwärtsphase seit Mitte Oktober wieder deutlich ansteigende Tendenzen. Die vergangene Woche war dagegen von Korrekturen geprägt. Sollten Anleger den Rücksetzer zum Einstieg nutzen oder besser die Finger von der Aktie lassen?
Das Jahr ist dreigeteilt
Schaut man sich den Chartverlauf in diesem Jahr an, lassen sich drei Phasen identifizieren. Eine starke Bullenphase zu Beginn des Jahres, eine langwierige Abwärtsphase von Anfang April bis in den Oktober hinein und der Aufschwung seit etwa zwei Monaten.
Die hohe Volatilität ist jedoch keine Überraschung, sondern begleitet die Hensoldt-Aktie schon seit langem, konkret seit der „Zeitenwende“ von Ende Februar 2022 infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. In der Langfristbetrachtung zeigt sich ein breiter Aufwärtskanal, dessen Begrenzungslinien der Kurs in den letzten Jahren immer wieder punkgenau angelaufen hat.
Starke Geschäftsentwicklung
Im Oktober wurde die untere Trendlinie erfolgreich bestätigt. Seitdem steigt der Kurs wieder an. Dazu tragen auch die gut laufenden Geschäfte bei. Mit der Zahlenvorlage bestätige das Unternehmen seine Jahresziele, die einen Umsatz von etwa 2,3 Milliarden Euro und eine operative Marge von 18 bis 19 Prozent vorsehen.
Aufgrund der prall gefüllten Orderbücher und der starken Nachfrage nach Sensorsystemen traut sich das Unternehmen nun auch eine Book-to-Bill-Ratio von 1,2 zu. Bislang lag die Prognose bei 1,1 bis 1,2. Eine Ratio von über 1 kennzeichnet einen wachsenden Markt und deutet auf steigende Umsätze in der Zukunft hin.
Wachstumsaussichten bleiben gut
Unterstrichen wurden die guten Wachstumsperspektiven nun im Rahmen des Kapitalmarkttages. Angesichts der herrschenden Kriege und der geopolitischen Spannungen in vielen Teilen der Welt rechnet das Unternehmen mit einer anhaltenden Auftragsflut. Die Bestellungen sollen demnach mittelfristig deutlich schneller wachsen als die Umsätze.
Für das nächste Jahr prognostiziert der MDAX-Konzern ein Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich, mittelfristig sollen die Erlöse um durchschnittlich 10 Prozent wachsen und sich bis zum Jahr 2030 vom aktuellen Niveau aus mehr als verdoppeln.
Der Gewinn im Tagesgeschäft soll noch kräftiger zulegen. Mittelfristig wird eine operative Rendite von 20 Prozent angepeilt. In diesem Jahr dürfte sie dagegen bei 18 bis 19 Prozent liegen. Außerdem plant das Unternehmen 30 bis 40 Prozent des bereinigten Nettogewinns als Dividende auszuschütten.
Wie geht es für die Aktie weiter?
Die Aktie reagierte mit Kursaufschlägen auf die neuen Zielvorgaben des Vorstands und hat sich nun wieder oberhalb der 38-Tage-Linie (SMA38) positioniert. In einer aktuellen Studie zeigen sich die Analysten von Warburg Research ebenfalls optimistisch und hoben das Kursziel auf 42 Euro an.
Meiner Ansicht nach könnte es sogar noch deutlicher nach oben gehen. Bestätigen sich die Kursmuster der vergangenen Jahre und steuert die Aktie nun erneut das obere Ende des Aufwärtskanals an, läge das Kursziel bereits oberhalb der 50-Euro-Marke.
Beste Grüße,
Ihr Alexander Hirschler