Börsenwoche: Ist das die beste deutsche Aktie?

Liebe Leserinnen und Leser,

die Siemens Energy-Aktie ist einfach nicht zu bremsen und eilt von einem Rekord zum Nächsten. Zum Start in die neue Woche legt der Kurs abermals knapp 2 Prozent zu und kratzt nun an der 50-Euro-Marke. Seit Jahresbeginn notiert der DAX-Highflyer inzwischen mit über 300 Prozent im Plus. Wie sind die weiteren Perspektiven einzuschätzen?

Irre Kehrtwende

Es ist kaum zu glauben, was die Aktie für ein starkes Comeback hingelegt hat. Vor etwas über einem Jahr handelte der Anteilsschein kurzzeitig zu Kursen von 6,40 Euro nach einem Absturz um mehr als 30 Prozent Ende Oktober. Grund waren massive Probleme bei der spanischen Windkrafttochter Gamesa, die sogar den Weiterbetrieb in Frage stellten.

Letztlich sprang aber der deutsche Staat ein und beteiligte sich mit einer Bürgschaft von 7,5 Milliarden Euro an einem Hilfspaket von insgesamt 15 Milliarden Euro. Mittlerweile hat sich die Lage grundlegend verändert. Auch wenn es weiterhin operative Herausforderungen bei Gamesa gibt, richten Investoren den Fokus auf die starken Segmente des Unternehmens wie Netztechnik und Gasturbinen.

Starker Ausblick

Die jüngsten Zahlen unterstreichen dies. Aufgrund der gut laufenden Geschäfte in der Netztechnologie und Gastechnik sowie einer Erholung im Offshore-Windkraftbereich hat das Management für das neue Geschäftsjahr eine Umsatzsteigerung von 8 bis 10 Prozent in Aussicht gestellt. Die bereinigte operative Marge soll einen Wert zwischen 3 und 5 Prozent erreichen.

Mittelfristig traut sich der Energietechnikkonzern noch deutlich zu, vor allem in Sachen Profitabilität. Bis 2028 rechnet der Vorstand mit einer durchschnittlichen Umsatzsteigerung im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Davon sollen 10 bis 12 Prozent als operative Marge übrigbleiben.

Analysten heben den Daumen – ich schließe mich an

Im Anschluss an die Zahlen haben sich Analysten sehr bullisch geäußert und reihenweise ihre Kursziele angehoben. Morgan Stanley erhöhte das Kursziel von 45 auf 53 Euro, Goldman Sachs von 40,80 auf 56,00 Euro. Für die Deutsche Bank ist mit 57,00 Euro (vorher: 38,00 Euro) sogar noch etwas mehr drin.

Getoppt wird das Ganze aber von der Privatbank Berenberg, die ihr Kursziel auf einen Schlag verdoppelte und der Aktie in einer aktuellen Studie ein Preisschild von 70 Euro verpasste. Zuvor lag das Kursziel noch bei 35 Euro.

Auch ich bleibe bullisch gestimmt und traue der Aktie zu, ihre Aufwärtsbewegung fortzusetzen. Die Netz- und Gasgeschäfte boomen und die Windkraftsparte zeigt deutliche Erholungstendenzen. Auch wenn die Sanierung bei Gamesa noch nicht abgeschlossen ist, schlummert auch hier im Rahmen der globalen Energiewende großes Potenzial.

Aus charttechnischer Sicht erreicht die Aktie bei 50/52 Euro nun ein erstes markantes Zwischenziel. Darüber wäre Platz bis in den Bereich um 80 Euro.

Beste Grüße,

Ihr Alexander Hirschler

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