Börsenwoche: Lohnt sich der Einstieg bei dieser Chip-Aktie?

Liebe Leserinnen und Leser,

im Halbleitersektor hat es in den vergangenen Wochen deutliche Korrekturen gegeben. Hierzu haben vor allem auch die vom Markt eher mäßig aufgenommenen Zahlen des Branchenschwergewichts Nvidia beigetragen. Eine Aktie, die sich dem Verkaufsdruck lange Zeit erwehren konnte, ist Texas Instruments.

Ende August gelang dem Anteilsschein der Ausbruch auf ein neues Rekordhoch bei 214,66 Dollar, der durch den schwachen Start in den September aber wieder zurückgenommen wurde. Hat man es hier mit einem Fehlausbruch zu tun oder dürfen Anleger auf eine Fortsetzung der Bewegung zur Oberseite spekulieren?

Q2-Zahlen besser als erwartet

Texas Instruments ist ein führender Halbleiterhersteller, dessen Produkte vor allem in Rechenzentren und im Bereich Kommunikationsausrüstung und persönliche Elektronik zum Einsatz kommen. Für das zweite Quartal meldete das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 16 Prozent auf 3,82 Milliarden Dollar, übertraf damit aber die Marktschätzungen. Gleiches gilt für den Gewinn pro Aktie, der mit 1,22 Dollar ausgewiesen wurde.

Die Unternehmensprognosen für das dritte Quartal sehen Umsätze von 3,94 bis 4,26 Milliarden Dollar sowie einen Gewinn je Aktie von 1,24 bis 1,48 Dollar vor. Dies deutet auf eine Erholung des Chipmarktes hin, gegenüber dem Vorjahreszeitraum suggerieren die Prognosen jedoch einen Rückgang.

Probleme bereiten dem Chipkonzern die steigenden Fertigungskosten und die geopolitischen Spannungen, insbesondere zwischen den USA und China. Texas Instruments bleibt dabei aber nicht untätig, sondern investiert viel Geld in neue Produktionskapazitäten. Langfristig sollte dies zu Kostenvorteilen führen.

Aus fundamentaler Sicht gehört die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 35 zum Branchendurchschnitt. Im Vergleich zu den meisten Wettbewerbern zahlt das Unternehmen aber eine Dividende, die Anlegern in schwierigen Marktphasen Sicherheit bietet. Derzeit liegt die Rendite bei 2,63 Prozent.

Blick auf die Charttechnik

Mit dem jüngsten Kursrutsch hat das Chartbild allerdings leichte Risse bekommen. In der vergangenen Woche wurden sowohl die 21-Tage-Linie (SMA21) als auch die 50-Tage-Linie (SMA50) durchbrochen. Bereits im Juli kam es nach einem Fehlausbruch zu einer scharfen Korrektur.

Ziel muss es nun sein, die 200-Dollar-Marke – hier verläuft auch die 50-Tage-Linie – zurückzuerobern. Gelingt dies auf nachhaltiger Basis, könnte ein weiterer Ausbruchsversuch über den Widerstand bei 210 Dollar erfolgen. Darüber wären weitere Kurssteigerungen möglich. Der nächste Support auf der Unterseite ist die 100-Tage-Linie bei 194,20 Dollar.

Insgesamt würde ich die Aussichten für die Aktie als neutral einstufen und schließe mich damit den covernden Analysten an, die sich überwiegend dafür aussprechen, die Aktie zu halten („Hold“). Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 212,16 Dollar.

Beste Grüße, Ihr Alexander Hirschler

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