Die Ford Motor Company wird sich in den kommenden Jahren möglicherweise darauf konzentrieren, Kapital in Form von Dividenden an die Aktionäre zurückzuführen. Dies könnte sich auch positiv auf die Kursentwicklung auswirken. Ford ist in diesem Jahr bisher nur um 5,6% gestiegen und bleibt damit deutlich hinter dem S&P 500 (16%) zurück. Der amerikanische Hauptkonkurrent General Motors konnte mit einem Kursplus von 30% da deutlich besser reüssieren.
Aber es gibt Hoffnung, dass Ford den Rückstand aufholt. Der Autohersteller verzeichnete steigende Verkaufszahlen und erwartet in den Jahren 2024 und 2025 einen Betriebsgewinn von 22 Milliarden US-Dollar. Die Nettogewinne werden vermutlich nicht in Aktienrückkaufe fließen, sondern in Dividendenausschüttungen. Davon gehen derzeit zumindest mehrere Analysten aus.
Ein Analyst von Freedom Capital Markets bringt zum Beispiel ein überzeugendes Argument, warum Ford keine Aktienrückkäufe in großem Stil durchführen wird. Denn die Ford-Familie kontrolliert 40% der Stimmrechte und bevorzugt Dividenden. Ford plant, 40% bis 50% des jährlichen freien Cashflows als Sonderdividenden auszuzahlen, was in den nächsten drei Jahren zusätzliche Zahlungen von bis zu 2,60 USD pro Aktie bedeuten könnte. Aktuell zahlt Ford 15 Cent pro Quartal und hat im März eine Sonderdividende von 18 Cent ausgezahlt.
Ford muss allerdings mehr tun, als nur Dividenden zu zahlen, um den Kurswert zu steigern. Die Gewinnmargen von Ford liegen hinter denen der Konkurrenz zurück, was das Unternehmen durch Kostensenkungen verbessern will. Ein großes Problem sind die hohen Garantiekosten, die bei Ford etwa 3,5% des Umsatzes ausmachen, während es beispielsweise bei Toyota nur 1% sind. Eine Verbesserung könnte jährliche Betriebsergebnisse um 1 bis 2 Milliarden US-Dollar steigern.
Ford Pro, der Geschäftsbereich für Nutzfahrzeuge, zeigt starke Leistungen mit einer operativen Marge von 16,7% im ersten Quartal. Obwohl keine Ausgliederung geplant ist, könnte dieser Bereich Investoren Vertrauen geben, dass die Gewinne in einem Abschwung nicht verschwinden werden.
Das größte Potenzial zur Verbesserung des freien Cashflows liegt jedoch im Elektrofahrzeuggeschäft. Die EV-Abteilung von Ford, Model e, hat im ersten Quartal 1,3 Milliarden US-Dollar verloren. Ford plant, die Ausgaben für Elektrofahrzeuge zu reduzieren, um die Verluste zu verringern und den Fokus auf die Profitabilität zu legen.
Mit einem erwarteten Anstieg des US-Automarktes könnte Ford von einer stärkeren Nachfrage profitieren. Analysten sehen ein Potenzial für Marktanteilsgewinne und eine Steigerung des Aktienkurses um mehr als 60% in den nächsten Jahren. Alles in allem könnte die Reduzierung des Kapitalbudgets das beste Zeichen dafür sein, dass Ford es ernst meint mit der Steigerung des Aktienkurses.