Die Aktie von Super Micro Computer steigt und steigt. Die Aktie von Arm Holdings hat sich innerhalb weniger Tage fast verdoppelt. Marktführer Nvidia hat seinen Börsenwert innerhalb von sechs Wochen um 300 Milliarden Dollar gesteigert. Jede Aktie, die etwas mit KI zu tun hat, läuft derzeit wie verrückt. Doch auf welches Pferd soll man als Anleger setzen? Und wird es nach dem Hype ein böses Erwachen geben?
Von der Dotcom-Blase lernen: Parallelen und Unterschiede
Vieles erinnert mich an die Dotcom-Euphorie um die Jahrtausendwende. Auch damals hatten wir es mit einer Technologie zu tun, die die Welt verändern sollte. Ich kannte viele Menschen, die mit Aktien nichts am Hut hatten und sich dennoch von der Jubelstimmung mitreißen ließen. Das Ende kennen wir alle: Die Dotcom-Blase platzte, die Aktiendepots schmolzen wie Butter in der Sonne.
Was lernen wir daraus für die heutige Situation? Die damalige Markteinschätzung, dass das Internet eines Tages die Welt revolutionieren würde, war völlig richtig. Aber es waren zu viele Unternehmen am Start, deren Geschäftsmodell nicht schnell genug Geld verdienen konnte, deren Ideen zu wenig Substanz hatten, die im Wettbewerb nicht bestehen konnten.
Nvidia: Ein sicherer Hafen in stürmischen Zeiten?
Es liegt nahe, dass wir im KI-Markt eine ähnliche Entwicklung erleben werden. Im Moment klingen viele Ideen gut. Aber irgendwann wird sich die Branche konsolidieren. Und in einer solchen Situation haben Powerhouses wie Nvidia einen Vorteil. Sie verfügen bereits über funktionierende Geschäftsmodelle. Sie fahren Jahr für Jahr Milliardengewinne ein, die sie in Entwicklung und Übernahmen investieren können. Der Konzern ist ein Technologieführer, wie er im Buche steht. Nvidia war und ist führend bei Grafikkarten, führend beim Bitcoin-Mining, führend bei Chips für die Automobilindustrie und jetzt wieder beim Thema KI.
Derzeit notiert die Aktie bei rund 720 Dollar. Die Schätzungen von Chartanalysten über das Kurspotenzial in naher Zukunft liegen bei rund 1.000 Dollar. Ich gebe zu: Das ist natürlich ein bisschen Kaffeesatzleserei, weil der Aktienkurs noch nie so hoch war und es insofern keine historischen Erfahrungswerte gibt.
Chartanalysten orientieren sich an der so genannten „oberen Rückkehrlinie“. Rein rechnerisch handelt es sich dabei um die obere Begrenzung des nun schon sehr lange bestehenden Aufwärtstrendkanals. Und diese Linie verläuft noch knapp unter 1.000 Dollar, dürfte aber bei weiter steigenden Kursen über diese Marke steigen.
Risiko und Rendite: Strategien für KI-Investitionen
Ist das sicher? Nein. Aber die Nvidia-Aktie ist auf Basis der aktuellen Kennzahlen bereits ein Value-Titel. Selbst wenn die KI-Blase platzen sollte, wird die Aktie nicht ins Bodenlose fallen. Mit der allmählichen Marktdurchdringung der KI-Technologie wird die Aktie aller Wahrscheinlichkeit nach wieder steigen.
Mit anderen Worten: Nvidia ist kein Tenbagger, der sich im Wert verzehnfachen wird. Aber Sie haben die realistische Chance, sowohl kurz- als auch langfristig beachtliche Renditen einzufahren – und das bei deutlich geringerem Risiko als bei der KI-Aktie XY, bei der völlig unklar ist, wie das Unternehmen in Zukunft Geld verdienen will. Im Börsenalltag ist das ein starkes Argument.